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Best Practice: Kita
Medien spielen oft bereits im Leben von Kleinkindern eine Rolle: Eltern hantieren mit Smartphones, an der Bahnstation ist ein großer Infoscreen und im Wohnzimmer sind neben dem Fernseher auch Laptop oder Tablet zugegen. Wie man Medien in der Kita zum Thema machen und aktiv-kreativen Umgang damit bereits in der frühkindlichen Bildung fördern kann, zeigt die Evangelische Kita Uphof in Hamm.
Evangelische Kita Uphof
Medienbildung wird in der Kita Uphof als ein Bildungsbereich gesehen, der gleichberechtigt neben anderen Bereichen, wie Sprachförderung und Bewegung, steht. Im besten Fall werden die Bereiche sogar verknüpft. So wurden Tablets für das Projekt „Selfie mit der Baumkrone“ in den Wald mitgenommen und bei der Entwicklung der Geschichte für einen Trickfilm kommt immer wieder sprachliche Bildung zum Tragen. Letztendlich ist das Ziel der Kita ganzheitliche Bildung, welche die Medienbildung einschließt.
Zum Konzept der Kita gehört ein Medienführerschein, in dem es um den Umgang mit Kamera, Computer und Tablet geht. Der Schwerpunkt der medienpädagogischen Arbeit liegt jedoch auf der kreativen Projektarbeit.
Medien verstehen und kreativ damit umgehen
In der Kita gibt es Fotokameras, sogar eine Unterwasserkamera, Tablets mit denen zum Beispiel Trickfilme erstellt werden, aber auch Overhead-Projektoren. Diese werden zum Beispiel für das Spiel mit Licht und Schatten genutzt. Und es gibt einen Beamer, um große Bilder anzuschauen. Wichtig ist, sich Medien vor dem Einsatz in der Kita genau in Hinblick auf Inhalte und Funktionsweisen anzuschauen. Auch die Kinder müssen zunächst Grundregeln kennen, wie: Das Bändchen von der Kamera muss zuerst am Handgelenk befestigt werden.
Alte technische Geräte werden als Material benutzt, aus dem die Kinder neue Dinge basteln können. So spielen auch Making und Robotik eine Rolle. Ausgehend von dem Wunsch eines Kindes, einen Roboter zu bauen, wurde ein Experte in die Kita eingeladen, der den Kindern geholfen hat eigene Projekte zu verwirklichen.
Trickfilm – Projekt zum Selbermachen
Ein Trickfilm lässt sich mit wenig Personalaufwand stemmen, sofern die betreuende Person das Projekt mit einer kleinen Zielgruppe durchführen kann und über entsprechende Expertise verfügt. Dazu sollte sie mit Machart und verwendeten Materialien vertraut sein. An Materialien werden ein Tablet in Schutzhülle mit Stop-Motion-App, ggf. Lampen zur Beleuchtung (hier können z.B. auch Schreibtischlampen benutzt werden) und Bastelmaterialien benötigt. Tablets lassen sich häufig auch in Medienzentren in der Umgebung ausleihen. Bei Eigenanschaffung ist der Kostenfaktor zunächst hoch. Der Aufwand für ein solches Projekt ist vergleichsweise gering, da mit dem Tablet ein Film erstellt und direkt fertig bearbeitet werden kann. Auch über Geschichte und Materialien kann mit den Kindern gemeinsam entschieden werden. Auf diese Weise schließt das Projekt auch sprachliche Bildung ein.
Der Trickfilm "Jona und der Wal" entstand durch die Verknüpfung von Religionspädagogik und Medienpädagogik. Die Kinder haben hierbei alles, von den Materialien, über Tonaufnahmen bis zum Schnitt selbst gemacht.
Medienpädagogische Grundausbildung
Gute medienpädagogische Arbeit kann nur machen, wer sich selbst zunächst inhaltlich damit befasst, sich technische Fähigkeiten aneignet, aber auch die eigene Haltung festigt. Eine Scheu im Umgang mit Medien muss erst abgelegt werden. Pädagogisch ist schließlich wichtig, Impulse zu geben und Kindern Freiräume zum Erfinden und Entdecken zu lassen. Der Prozess sollte im Vordergrund stehen – kein bestimmtes Produkt das oberste Ziel sein. In der Kita Uphof haben deshalb alle Erzieherinnen und Erzieher eine Grundausbildung im Bereich Medienbildung bekommen.
Eltern einbeziehen
Kinder können oft bereits mit zwei Jahren Fotos am Smartphone raussuchen und zeigen. Damit ist klar: Die Berührungspunkte bestehen oftmals bereits im eigenen Elternhaus. Eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern spielt eine zentrale Rolle für eine gelingende Medienbildung der Kinder. Durch Projektdokumentation werden wichtige Einblicke in die Geschehnisse in der Kita gewährt. Eltern können dann gut nachvollziehen, wie Kinder in der Kita Medien kreativ nutzen.